Tagesanbruch in Montana [14.11.14] by Caroline Fyffe

Tagesanbruch in Montana [14.11.14] by Caroline Fyffe

Autor:Caroline Fyffe [Fyffe, Caroline]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical
Herausgeber: AmazonCrossing
veröffentlicht: 2014-10-13T22:00:00+00:00


Kapitel 28

Luke beobachtete die jungen Frauen aus den Schatten des dunklen Flurs heraus. Sie flüsterten und kicherten über Dawn, die friedlich schlummerte und sich der Tatsache nicht bewusst war, dass sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand. Er konnte an der Leichtigkeit sehen, mit der sie miteinander umgingen, dass sie Freundinnen wurden.

Darüber war er froh. Er war wegen Amy sehr besorgt. Nachdem sie das Baby verloren hatte, ein Ereignis, das die gesamte Familie erschüttert hatte, zog sie sich in ihre eigene Welt zurück und hielt sich von allen und jedem fern, einschließlich ihrem Mann. Seine Mutter war krank vor Sorge. Alles, was sie getan hatte, um Amy aus ihrem schützenden Panzer zu locken, war erfolglos geblieben. Aber jetzt erklang ihr Gelächter wie Musik in seinen Ohren, und Luke wünschte sich, Mark wäre hier, um es zu hören.

»Es ist unglaublich, dass Luke sie zur Welt gebracht hat!« Erstaunen war in Amys Worten zu hören. »Waren Sie nicht entsetzt?«

»Als er in meinen Wagen kam und mich fand, hatte ich zuerst furchtbare Angst. Ich dachte, er wäre ein Bandit und würde mir die Kehle durchschneiden, um an mein bisschen Geld zu kommen. Er war so groß und seine schwarzen Augen waren furchteinflößend …«, gab Faith zu.

Luke zog sich etwas weiter in den Flur zurück. Ein Bandit? Wäre er wirklich ein Bandit gewesen, hätte Colton das Richtige getan, indem er ihn mit der Pfanne niederschlug. Er versuchte, sein Kichern zurückzuhalten und strengte sich an, um noch mehr zu hören.

»Hat er tatsächlich … Sie wissen schon. Hingeschaut?«

Faith duckte sich scheu. »Ja, hat er. Aber zu diesem Zeitpunkt wäre es mir auch völlig egal gewesen, wenn jeder Mann aus dem gesamten Territorium mit Trommeln und Tamburinen durch meinen Wagen marschiert wäre. Es war die reinste Qual und ich war einfach nur erleichtert, dass er bei mir geblieben ist.«

Amy kicherte wieder. »Ich kann ihn mir einfach nicht dabei vorstellen. Oh, ich wünschte, ich wäre dort gewesen.«

Faith beugte sich vor und streichelte Dawns Haare. »Er hat die ganze Zeit meine Hand gehalten. Stellen Sie sich das vor, einem Mädchen, das er nicht kannte, stundenlang.« Ihre Stimme war federleicht. »Und ich habe ihm noch nicht einmal dafür gedankt.«

Luke stand erstarrt da. Sein Herz pochte so stark, als wäre er eben im Laufschritt die Treppe hochgerannt. Das war etwas, was er nicht zu hören erwartet hatte. Er hatte nicht gedacht, dass es so persönlich werden würde. Er schluckte und wandte sich zum Gehen.

»Sie lieben ihn«, sagte Amy. »Ich kann es in Ihrer Stimme hören. Werden Sie ihn heiraten?«

Das ließ Luke verharren. Er wartete auf Faiths Antwort.

»Nein. Weder ihn noch Ward, noch den Mann im Mond. Ich gehe nach Priest’s Crossing, um zu arbeiten und mich und meine Kinder zu versorgen«, sagte Faith. »Ich habe es gehasst, verheiratet zu sein und will das nie wieder erleben.«

Nun, das war eindeutig genug. Er hätte schon sehr schwer von Begriff sein müssen, um das nicht zu verstehen.

»Das meinen Sie nicht so«, sagte Amy. »Es war anfangs wundervoll zwischen Mark und mir. Ich habe die Sekunden gezählt, bis er vom Viehtrieb wieder nach Hause kam.



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